Cremezutaten: Sheabutter

Sheabutter ist ein weicher Konsistenzgeber, der besonders hautfreundlich ist.

Cremes mit Sheabutter werden weich und machen auch die Haut angenehm weich.

Sheabutter sollte nicht stark erhitzt werden, weil sie sonst ihre Fähigkeit verliert, Cremes zu härten.

Sie wirkt auch leicht emulgierend, kann also Cremes stabilisieren.

Die Sheabutter wird manchmal auch Shibutter oder Schibutter genannt, weil das der deutschsprachigen Aussprache entspricht.

Wirkung der Sheabutter

Sheabutter enthält einige wertvolle Substanzen, die für ihre ausgeprägt pflegende und heilende Wirkung sorgen:

  • Gesättigte Fettsäuren
  • Ungesättige Fettsäuren
  • Omega-3-Fettsäuren (früher Vitamin F genannt),
  • Vitamin E,
  • Allantoin
  • Beta-Carotin (Provitamin A)
  • Phytosterole
  • Terpenische Alkohole
Besonders herausragend ist der hohe Anteil an Unverseifbaren Bestandteilen, zu denen mehrere der oben genannten Inhaltstoffe gehören. Viel Unverseifbares sorgt dafür, dass die Sheabutter von der Haut gut aufgenommen wird und sie angenehm weich und geschmeidig macht.

Auch die Wundheilung wird durch das Unverseifbare und die anderen Wirkstoffe der Sheabutter gefördert.

Juckreiz und entzündliche Reaktionen werden gelindert.

Daher ist es nachvollziehbar, dass die Sheabutter als Hautpflegemittel ein wichtiger Bestandteil vieler Cremes und Salben ist.

Die Sheabutter hat eine leichte emulgierende Wirkung. In selbstgemachten Cremes kann sie daher die Wirkung des Emulgators unterstüzen. In reinen Fettsalben oder Körperbutter hilft die emulgierende Wirkung der Sheabutter dabei, dass die Salbe gut einziehen kann.

Durch die Sheabutter wird die Haut auch geschützt, sodass man sie zum Schutz stark beanspruchter Haut einsetzen kann, beispielsweise bei Sportlern, beim Wandern oder harter Arbeit.

Eine weitere Wirkung der Sheabutter ist ihr leichter natürlicher Lichtschutzfaktor. Dieser Lichtschutzfaktor liegt jedoch nur bei etwa LSF 4, sodass er nur bei vorgebräunter Haut oder schwacher Sonne einen ausreichenden Schutz bietet.

Eigenschaften der Sheabutter bei der Cremeherstellung

Da der Schmelzpunkt der Sheabutter zwischen 28°C und 32°C Grad liegt, kann man sie schon durch Kneten mit den Händen weich bekommen.

Wenn man sie zu selbstgemachter Naturkosmetik verarbeiten will, reicht es, sie ganz sanft im Wasserbad zu schmelzen.

Der sanfte Umgang mit der Schmelz-Temperatur für die Sheabutter ist auch sehr wichtig, denn wenn man sie zu stark erhitzt, wird sie nicht wieder fest und verliert einen Teil ihrer günstigen Eigenschaften.

Daher sollte man die Sheabutter bei der Creme-Zubereitung immer erst dann zugeben, wenn man die anderen Zutaten (z.B. Bienenwachs) schon fertig geschmolzen und aus dem heissen Wasserbad genommen hat. Sheabutter als kleiner Teil in einem Cremerezept schmilzt dann problemlos beim abkühlenden Rührvorgang.

Wenn die Sheabutter ein Hauptbestandteil in einer Fettsalbe oder Körperbutter ist, sollte man am besten die ganze Masse nur leicht erhitzen.

Das gilt natürlich nicht, wenn beispielsweise Bienenwachs oder andere Zutaten mit hohem Schmelzpunkt in der Fettsalbe enthalten sein sollen. Dann schmelzt man das Bienenwachs mit dem Öl, lässt die Masse entwas abkühlen und gibt die Sheabutter erst später hinzu.

Siehe:

Anwendungsgebiete für Sheabutter

Die Anwendungsgebiete für Sheabutter sind vielfältig.

Im Prinzip kann man die Sheabutter überall dort einsetzen, wo Haut gepflegt, geschützt oder geheilt werden soll.

Das reicht von einfacher Kosmetik für die Gesichtspflege, vor allem bei empfindlicher Haut, bis hin zur Heilung von chronischen, hartnäckigen Hautkrankheiten.

Typische Anwendungsgebiete für Sheabutter sind:

  • Akne
  • Altershaut
  • Dekubitus
  • Ekzem
  • Empfindliche Haut
  • Falten
  • Gelenkschmerzen
  • Handekzem
  • Hautallergie
  • Hautalterung
  • Hautausschlag
  • Hautrisse
  • Hautschuppen
  • Insektenstiche
  • Juckreiz
  • Kopfhaut-Entzündungen
  • Mischhaut
  • Muskelschmerzen
  • Nesselsucht
  • Neurodermitis
  • Reizbare Haut
  • Raue Haut
  • Rheuma
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Schutz der Haut
  • Schwangerschaftsstreifen
  • Sonnenbrand
  • Sonnenschutz (LSF 4)
  • Spröde Haare
  • Trockene Haut
  • Verbrennungen (leichte)
  • Windelekzem
  • Wolf (Wundsitzen)
  • Wunde Haut
  • Wundliegen
Sogar Tiere können von der Kraft der Sheabutter profitieren. Für Hunde eignet sich die Sheabutter zum Schutz der Pfoten. Dadurch bleiben die Pfoten auch bei langen Wegstrecken in schwierigem Gelände oder bei Streusalz im Winter geschützt.

Anwendung der Sheabutter

Die Sheabutter kann pur, mit etwas Öl vermischt oder in den verschiedensten Cremes und Salben angewendet werden.

Reine Sheabutter

Die Sheabutter kann man einfach pur als reine Sheabutter direkt auftragen.

Das ist beispielsweise besonders günstig als Lippenschutz oder zum Schutz anderer Hautpartien.

Durch ausgiebige Knetung mit warmen Händen wird die feste Sheabutter weicher, sodass man sie leichter auftragen kann.

Man kann die Sheabutter auch in der Nähe der Heizung weich werden lassen oder gar schmelzen.

In dieser weichen Form kann man die Sheabutter auf beliebige Hautpartien auftragen und auf Wunsch leicht einmassieren.

Vermischt mit Öl: Beispiel-Rezept: Bodybutter aus Sheabutter

Damit sich die Sheabutter auch ohne vorheriges Erwärmen gut auftragen lässt, kann man sie mit etwas hochwertigem Öl weicher machen.

Dadurch entsteht dann eine sehr reichhaltige Körperbutter.

Gut geeignete Pflanzenöle für diesen Zweck sind beispielsweise:

  • Kokosöl
  • Mandelöl
  • Avocadoöl
  • Jojobaöl (eigentlich ein Wachs)
Das Mengenverhältnis hängt von der gewünschten Konsistenz ab, von der üblichen Raumtemperatur und auch vom verwendeten Öl.

Ölanteile von 10% bis 50% sind sinnvoll und ergeben feste bis sehr weiche Salben oder Bodybutter.

Für den individuellen Bedarf muss man mit dem Ölanteil etwas experimentieren, bis man weiss, welche Ölmenge man bevorzugt.

Ein guter Ölanteil für eine geschmeidige Körperbutter liegt bei 20% Öl und 80% Sheabutter.

Und so bereitet man die Bodybutter zu:

  • 20% Öl und 80% Sheabutter werden zusammen in ein Gefäss gegeben.
  • Wer einen guten Platz an einer Heizung hat, kann das Gefäss dorthin stellen.
  • Alle anderen stellen das Gefäss in ein warmes Wasserbad, das aber keinesfalls zu heiss werden sollte.
  • Sobald die Sheabutter geschmolzen ist, nimmt man das Gefäss aus dem Wasserbad oder von der Heizung.
  • Die Flüssigkeit wird verrührt, damit sich Öl und Sheabutter gut mischen.
  • Wer will, kann die Flüssigkeit auch mit einem Mixer aufschlagen und so eine Sheabutter-Sahne herstellen.
  • Dann füllt man die fertige Mischung in einen Salbentiegel.
Die fertige Bodybutter kann man wahlweise im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur aufbewahren. Im Kühlschrank wird sie fester als bei Zimmertemperatur.

Da diese Zubereitung kein Wasser enthält, ist die Haltbarkeit sehr gut. Die Haltbarkeit entspricht der Haltbarkeit des verwendeten Öls, das heisst für die meisten Öle etwa ein Jahr. Mit Jojobaöl hält die Zubereitung noch länger, weil Jojobaöl kaum ranzig wird.

Man braucht also kein Konservierungsmittel, um die Bodybutter haltbar zu machen.

Um der Bodybutter einen Duft zu verleihen oder um eine zusätzliche Wirkung zu erzielen, kann man ihr in der Abkühlphase einige Tropfen ätherische Öle beigeben.

Für eine ausgeprägte Heilwirkung, beispielsweise bei Neurodermitis oder anderen Hautentzündungen, eignen sich folgende ätherische Öle:

  • Teebaumöl
  • Ägyptisches Schwarzkümmelöl
  • Lavendel-Öl
Einen angenehmen Duft, beispielsweise für die Gesichtspflege oder die Körperpflege, kann man unter anderem folgende ätherische Öle verwenden:
  • Rosen-Öl
  • Geranium-Öl
  • Ylang-Ylang-Öl

Haar-Kur

Eine Haar-Kur mit Sheabutter pflegt und heilt eine gereizte Kopfhaut.

Dazu massiert man einen Tag vor dem Haarewaschen vor dem Haarewaschen die Haaransätze mit leicht angewärmter oder mit Öl vermischter Sheabutter ein.

Zum Schutz wickelt man den Haarbereich in ein Handtuch.

Die Sheabutter lässt man über Nacht einwirken.

Beim Haarewaschen spült man sie schliesslich aus.

Eine kleine Haarkur für spröde Haarspitzen kann man direkt nach der Haarwäsche durchführen. Dazu massiert man geringe Mengen Sheabutter in die frisch gewaschenen Haare ein.

Der Effekt ist ähnlich wie bei einem Haarwachs, mit einer besonders pflegenden Wirkung.

Fertigen Produkte mit Sheabutter

Natürlich kann man die Sheabutter auch in fertigen Produkten anwenden.

Die Auswahl solcher Produkte ist gigantisch.

Die meisten Sheabutter-Produkte sind zur Hautpflege gedacht und sollten auch entsprechend angewendet werden.

Im Zweifelsfall folgt man dern Anwendungshinweisen auf der Verpackung.

Herkunft und Herstellung der Sheabutter

Die Sheabutter wird aus den Nüssen des Karitébaums hergestellt.

Der Karitébaum wird auch afrikanischer Butterbaum, Sheanussbaum oder Sheabutterbaum genannt.

Dieser Baum wächst in Afrika in den Savannen südlich der Sahara. Häufig wird er in Ghana kultiviert und genutzt.

Der Baum wird bis zu zwanzig Meter hoch. Erst im Alter von zwanzig Jahren beginnt er, Früchte zu tragen.

Diese Früchte enthalten Kerne, aus denen die Sheabutter gewonnen wird.

Zur Herstellung der Sheabutter werden die Kerne nach dem Sammeln zuerst getrocknet und dann gewaschen und zerstampft.

Dann wird die zerstampfte Masse in Wasser gekocht, bis das Fett aus den anderen Nussbestandteilen herausgeschmolzen ist.

Weil Fett leichter ist als Wasser, steigt es nach oben und bildet eine Schicht auf dem kochenden Wasser, das Sheaöl.

Die oben schwimmende Sheabutter wird dann nach dem Erkalten abgeschöpft.

Je nachdem, ob man unraffinierte oder raffinierte Sheabutter haben will, wird die Sheabutter noch raffiniert.

Reine Sheabutter hält sich bis zu vier Jahre auch bei höheren Temperaturen.

Raffinierte oder unraffinierte Sheabutter

Unraffinierte Sheabutter ist leicht gelblich und hat einen schokoladigen, erdigen Geruch, der an Nüsse und Butter erinnert.

Die raffinierte Sheabutter ist weiss und hat nur einen ganz milden Geruch.

Die unraffinierte Sheabutter hat im Zweifelsfall eine stärkere Heilwirkung auf die Haut als die raffinierte Sheabutter.

Unraffinierte Shea wird nämlich schonender hergestellt und enthält unter anderem noch reichlich von dem gelblichen Beta-Carotin, das in der weissen raffinierten Sheabutter weitgehend fehlt. Die unraffinierte Sheabutter hat jedoch den Nachteil, dass sie stärker riecht.

Für die medizinische Anwendung ist die unraffinierte Sheabutter jedoch der raffinierten vorzuziehen.

Wenn man jedoch einfache Kosmetik für die Gesichtspflege haben will, kann man auch die geruchsneutrale raffinierte Sheabutter verwenden.

Auch für die Seifenherstellung kann man raffinierte Sheabutter verwenden, weil die Einwirkungsdauer auf die Haut nur kurzzeitig ist.

Bei Bio-Kosmetik sollte jedoch bevorzugt unraffinierte, naturbelassene Sheabutter verwendet werden.

Bezugsquellen für Sheabutter

Sheabutter kann man in den meisten Apotheken bestellen. Dort ist sie jedoch meistens relativ teuer. Immerhin weiss man dort ziemlich sicher, dass die Qualität akzeptabel ist.

Auch in vielen Kräuterläden kann man Sheabutter kaufen.

Besonders günstig wird Sheabutter in vielen Online-Shops angeboten.

Wie gut die Qualität in Kräuterläden und Online-Shops ist, kann man nicht pauschal beurteilen. Die Qualität kann von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich sein.

Im Zweifelsfall kann man zunächst eine kleine Menge kaufen und diese ausprobieren, bevor man sich an grössere Mengen wagt.