Emulsion Herstellungsprinzip

Das Grundprinzip bei der Cremeherstellung ist bei jeder Creme mehr oder weniger gleich.

Fettphase

Fetthaltige oder fettlösliche Substanzen werden in der "Fettphase" zusammengemischt.

Das sind ausser Pflanzenölen auch viele Konsistenzgeber, beispielsweise Bienenwachs, Kakaobutter oder Sheabutter.

Wasserphase

Wässrige oder wasserlösliche Substanzen werden in der "Wasserphase" zusammengemischt.

Ausser dem Wasser oder Hydrolat (z.B. Rosenwasser), sind das auch Tinkturen oder wasserlösliche Substanzen wie Harnstoff oder Allantoin.

Emulgator

Der oder die Emulgatoren werden meistens der Fettphase hinzugefügt.

Nur selten ist ein Emulgator Teil der Wasserphase (z.B. Reinlecithin, das beides kann).

Erhitzen

Die meisten Emulsionen (Cremes, Lotionen) müssen erhitzt und geschmolzen werden, bevor man aus der Fett- und der Wasserphase eine Emulsion herstellen kann.

Typische Heissemulgatoren sind:

  • Tegomuls
  • Emulsan
  • Lanolin
  • Wollwachsalkohole

Kaltemulgatoren

Es gibt auch Emulgatoren, die man kalt anwenden kann.

Solche Emulgatoren sind meistens mehr oder weniger flüssig, damit sie sich auch ohne extra Schmelzvorgang mit Fett- und Wasserphase verbinden können.

Typische Kaltemulgatoren sind:

  • Fluidlecithin
  • Mulsifan
  • LV 41 (Lösungsvermittler)
  • Polysorbat (Tween)
Ausser Fluidlecithin sind diese Kaltemulgatoren heftig umstritten. Fluidlecithin ist zwar nicht umstritten, aber entweder sehr teuer oder geruchsintensiv und quittegelb.

Zusammenrühren der beiden Phasen

Aus Fett- und Wasserphase entsteht erst durch das ausgiebige Zusammenrühren eine Creme.

Bei den meisten Emulgatoren werden beide Phasen erhitzt (z.B. im Wasserbad) bis alle festen Bestandteile geschmolzen sind.

Dann werden beide Phasen aus dem Wasserbad genommen.

Die Wasserphase wird langsam und unter ständigem Rühren in die Fettphase gegossen.

Dann wird ununterbrochen gerührt, bis die Creme abgekühlt ist.

Während des Rührvorgangs wird die Creme zuerst milchig und dann allmählich immer fester und cremeartiger.

Zwischendrin kann die zukünftige Creme manchmal eine sehr merkwürdige Konsistenz annehmen, beispielsweise Tegomuls wird vorübergehend puddingartig.

Bis die Creme abgekühlt ist, sollte sie jedoch zu einer echten Creme werden.

Manche Konsistenzgeber zur Härtung der Creme brauchen bis zu mehreren Tagen, um ihre volle Festigkeit zu erlangen, z.B. Walratersatz oder Kakaobutter. Bei Verwendung solcher Konsistenzgeber sind die Cremes nach dem Abkühlen noch relativ flüssig. Man muss dann Geduld haben, bis die Creme ihre endgültige Festigkeit erreicht.